Steht der Titel UNESCO-Geopark Muskauer Faltenbogen auf der Kippe?
Der deutsch-polnische UNESCO-Geopark Muskauer Faltenbogen ist der einzige grenzüberschreitende UNESCO-Geopark in Deutschland und einer von derzeit weltweit vier UNESCO-Geoparks auf zwei Seiten einer internationalen Grenze. Mit diesem Siegel wurde das Ziel bestätigt, dass sich der Geopark zu einem attraktiven Standortfaktor für die gesamte Grenzregion ausgebaut und nachhaltige Impulse für die Wirtschaft in der Region gesetzt hat. Ein deutsch-polnisches Geoparkbüro ist Voraussetzung für die Verlängerung des Unesco-Titels. Ein grenzübergreifender Verband soll her.
Deshalb soll das EVTZ gegründet werden und die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH ist damit betraut, das Vorhaben für einen grenzübergreifenden Zusammenschluss, die Gründung eines „Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit“ (EVTZ) vorzubereiten.
Im Gemeinderat Krauschwitz ging es am 21. Juli in der Gemeinderatssitzung um die Mitgliedschaft im EVTZ.
Die Gemeindeverwaltung und die Mehrheit des Gemeinderates sprachen sich gegen den Beitritt aus, da Krauschwitz eine Haushaltssperre verhängt bekommen hat, freiwillige Aufgaben nicht übernehmen darf.
Denn die Mitgliedschaft kostet Geld und wir sind in der Haushaltskonsolidierung.
Ich gab als Gemeinderätin und Mitglied im Neißelandverein Krauschwitz zu bedenken: „Was ist, wenn uns die billige Entscheidung in der Konsequenz teuer zu stehen kommt? Wenn der Unesco Titel aberkannt wird?
Wir, die Gemeinde Krauschwitz, haben das Logo des UNESCO Geoparks stolz auf unseren Briefköpfen.
Wir können die touristischen Möglichkeiten in der Region ausschöpfen mit Hilfe der Wirkung des Titels und wir können die kommenden Fördertöpfe für den Radweg, für Feuerwehr und Straßenbau nutzen. Schließlich soll die Grenzüberschreitende Daseinsvorsorge gefördert werden.“
Zur Förderung zählen unter anderem Planung, Ausbau und Instandhaltung der touristischen Infrastruktur, die Entwicklung touristischer Angebote und Produkte einschließlich deren Vermarktung sowie eine mittlerweile breite Angebotspalette an umweltbildnerischen Maßnahmen. Der besondere Schwerpunkt der Geopark-Aktivitäten liegt auf der Vernetzung sowohl auf regionaler als auch auf transnationaler Ebene. Die gelebte deutsche-polnische Partnerschaft trägt maßgeblich zu einem Zusammenwachsen der Region unter der Dachmarke des Geoparkes bei und generiert dadurch zunehmend einen ideellen und identitätsstiftenden Mehrwert für Bewohner und Gäste.
Viele Familien profitieren vom Tourismus und sind über den Ausbau erfreut.
Der ganzen Region bringt der Tourismus Geld und Investitionen, die so nicht möglich wären, wie die 100% ige Förderung des Kletterturmes oder die Gestaltung des Geoparkes auf der polnischen Seite
Mit Blick auf den Strukturwandel ist es nötig, Gebiete für den Tourismus anzubieten. Und im Strukturwandelkonzept ist auch der Tourismus und der Geopark als Alleinstellungsmerkmal aufgeführt
Zum Erhalt und Ausbau benötigen wir den UNESCO Titel und dafür das EVTZ
Mit der Unterstützung helfen wir die Region nachhaltig zu entwickeln und zu stärken.
Ich bat deshalb im Gemeinderat darum, dass wir dem Vorhaben der Mitgliedschaft nicht widersprechen und dass wir an den Beratungen des brandenburgischen Finanzministeriums teilnehmen, um auf dem aktuellen Stand der Förderungen bleiben.